Employer Branding in den Businessnetzwerken LinkedIn & XING
Jan Köhler • 19.09.2022 • Lesezeit: ca. 6 Minuten

Für ein erfolgreiches Employer Branding ist die Präsenz in Social Media wichtig. Welche Plattformen geeignet sind, hängt von der Zielgruppe ab. An zwei Kanälen kommt kaum ein Unternehmen vorbei: Es sind die Businessnetzwerke LinkedIn und XING. Auf ihnen können Arbeitgeber mit vielfältigen Contentformaten einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Für die Candidate Journey liefern die Beiträge in den Businessnetzwerken wichtige Touchpoints. Treten Mitarbeitende als Markenbotschafter:innen auf, bieten sie ihrem Netzwerk zudem authentische Einblicke.
Inhaltsverzeichnis
- Erfolgreiches Employer Branding in LinkedIn und XING
- Wer nutzt Businessnetzwerke in der DACH-Region?
- Mit aussagekräftigem Unternehmensprofil in LinkedIn und XING punkten
- Weitere Contentformate für XING und LinkedIn
- Die Kreativität der Mitarbeitenden in Businessnetzwerken nutzen
- Wie die Dehner-Gruppe in LinkedIn ihre Themen setzt
- Der Social CEO als Zugpferd im Businessnetzwerk LinkedIn
- Die Candidate Journey ist der wichtige erste Eindruck
- Mit LinkedIn, XING, TikTok & Co. die Arbeitgebermarke stärken

Erfolgreiches Employer Branding in LinkedIn und XING
Um eine Arbeitgebermarke, also eine Employer Brand, aufzubauen oder sie zu stärken, spielen Social-Media-Plattformen eine wichtige Rolle. Welche Kanäle sich besonders lohnen, hängt davon ab, ob das Unternehmen eher Führungskräfte oder Auszubildende sucht. Somit ist die Bandbreite von LinkedIn über Facebook bis zu TikTok denkbar, um Employer Branding erfolgreich zu betreiben. Sehr junge Zielgruppen lassen sich besser auf Instagram, Snapchat oder TikTok ansprechen als auf LinkedIn oder Facebook. Daher ist eine gründliche Analyse unerlässlich, um die eigene Zielgruppe zu identifizieren.
Businessnetzwerke wie LinkedIn und XING eignen sich gut, um Bewerber:innen einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Neben Informationen zu den Produkten und Mitarbeitenden sind auch die Unternehmenskultur und die Werte des Unternehmens wichtig. Bewerbende möchten wissen, ob und wie ihr künftiger Arbeitgeber für Diversität und Inklusion sorgt – oder wie nachhaltig das Unternehmen produziert. Dabei können Sie als Unternehmen vielfältige Contentformate nutzen, um einen authentischen Einblick zu gewähren. Dazu zählen Texte, Fotos, Infografiken oder Videos.

Wer nutzt Businessnetzwerke in der DACH-Region?
Nicht nur Bewerbende sind die Zielgruppe der Unternehmenskanäle auf LinkedIn und XING. Als weitere wichtige Zielgruppe zählen die Mitarbeitenden. Viele davon verfolgen gerne über Social Media, wie sich ihr Arbeitgeber präsentiert und was es Neues gibt. Auch Journalist:innen nutzen Social Media zur Recherche. Berichten sie über interessante Neuigkeiten eines Unternehmens, potenziert sich dessen Reichweite in die „klassischen“ Medien.
In XING und LinkedIn haben jeweils ungefähr 20 Millionen Menschen der DACH-Region ein Profil. Trotz des starken Wachstums der Microsoft-Tochter LinkedIn hat XING mit Sitz in Hamburg immer noch eine hohe Bedeutung im deutschsprachigen Raum. Auch weniger Social-Media-affine Menschen sind häufig auf XING vertreten. Die Plattform bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, mit (früheren) Kolleg:innen in Kontakt zu bleiben. Der öffentliche Austausch findet in XING weniger intensiv statt als auf anderen Social-Media-Plattformen. Bislang wird noch häufig in Gruppen diskutiert. Diese schafft XING allerdings im Januar 2023 ab.
Menschen mit einem Profil in LinkedIn oder XING sind meist erwerbstätig und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fach- oder Führungskraft mit Berufserfahrung. Daher sehen die Beiträge auf diesen Plattformen jene, die sich für eine neue Stelle interessieren. Auch potenzielle Bewerbende zählen zur Zielgruppe. Wer heute einem Unternehmen folgt und dessen Inhalte spannend findet, könnte morgen ein Jobanwärter sein. Die Candidate Journey beginnt nicht zwangsläufig mit der Bewerbung, sondern häufig viel früher.

Mit aussagekräftigem Unternehmensprofil in LinkedIn und XING punkten
Unternehmen können in XING das Basisprofil kostenfrei nutzen. Tragen mindestens fünf Mitarbeitende in korrekter Schreibweise den Namen ihres Arbeitgebers ein, erstellt die Plattform automatisch das Unternehmensprofil. Aktuelle Jobangebote können mit dem Unternehmensprofil verknüpft werden, sodass offene Stellen auf einen Blick erkennbar sind.
Für den erfolgreichen Auftritt in einem Businessnetzwerk wie XING oder LinkedIn ist es wichtig, das Unternehmensprofil aussagekräftig anzulegen. Dieses sollte klar präsentieren, wer das Unternehmen ist, was es anbietet und für welche Werte es steht. Die Beschreibung sollte kurz und präzise die Stärken des Unternehmens herausarbeiten und sein Alleinstellungsmerkmal aufzeigen.
Darüber hinaus ist ein authentischer Einblick in den Arbeitsalltag mit Storytelling gefragt. Unterhaltsame Texte können Sie durch Zitate von Mitarbeitenden anschaulich gestalten. Fotos der Zitatgebenden zeigen die Menschen hinter der Marke. Abhängig von der Größe Ihres Unternehmens können Sie nach und nach alle Mitarbeitenden vorstellen oder zumindest ausgewählte Teammitglieder. Begrüßen Sie öffentlich neue Kolleg:innen, insbesondere wenn deren Position neu geschaffen wurde.
Weitere Contentformate für XING und LinkedIn
Wenn Sie eine Serie etablieren, halten Sie Ihre Follower:innen auf lange Sicht bei der Stange. Interviews im Stil von „Drei Fragen an …“ eignen sich gut für wiederkehrende Beiträge. Hier können Sie Geschäftspartner:innen oder Kund:innen zu Wort kommen lassen. Solche Texte haben den Charme, dass sie vorproduziert werden können. Fällt ein aktuelles Thema aus, lässt sich der Beitrag gut einschieben. Auch bieten sich Serien an, in denen Unternehmen ihr Wissen teilen und mit Erklärformaten arbeiten.
Videos sind ein weiteres Contentformat, das viele Menschen anspricht. Deren Stil lässt erkennen, wie modern oder altmodisch der Arbeitgeber aufgestellt ist. Spricht ausschließlich der Geschäftsführer würdig in die Kamera, wirkt das auf Außenstehende wenig ansprechend. Besser ist es, die Vielfalt der Belegschaft zu präsentieren. Das kann sich von der Vorständin über den Leiter der Produktion bis zum Sachbearbeiter und der Auszubildenden erstrecken. Letztlich sind alle Menschen und Berufe interessant. Dabei sollte das Unternehmen auf Freiwilligkeit setzen und niemanden in die Öffentlichkeit zwingen. Glaubwürdigkeit statt Hochglanz: Die Darstellung des Unternehmens darf Ecken und Kanten haben, wenn es damit authentischer wirkt.

Die Kreativität der Mitarbeitenden in Businessnetzwerken nutzen
Die eigenen Mitarbeitenden teilen idealerweise im Rahmen der Employee Advocacy Beiträge ihrer Arbeitgeber. Das Unternehmen erreicht somit über die Netzwerke seiner Mitarbeitenden mehr Menschen. Ein weiterer: Die Algorithmen in Social Media können ein Stück weit überlistet werden. Meist priorisieren die Plattformen Inhalte von Menschen, sodass Unternehmensseiten sich mehr anstrengen müssen, um eine ausreichende Sichtbarkeit zu erlangen.
Sind dann noch Mitarbeitende korrekt verknüpft und als Ansprechpartner:innen erkennbar, bekommt die Organisation ein menschliches Gesicht. Finden potenzielle Bewerbende unter den Beschäftigten des Wunscharbeitgebers direkte Kontakte, können sie diese ansprechen. Auch Kontakte zweiten Grades sind in den Businessnetzwerken mit Position und Kontaktdaten sichtbar. Das ermöglicht einen persönlichen und authentischen Einblick.
Unterstützt das Unternehmen Corporate Influencer oder hat eine:n Social CEO, zeigen diese glaubwürdigen Markenbotschafter:innen den Arbeitsalltag und wirken nach außen. Sie wirken auch nach innen, weil die eigene Belegschaft eine wichtige Zielgruppe auf Social Media ist.
Wie die Dehner-Gruppe in LinkedIn ihre Themen setzt
Die Dehner-Gruppe ist ein gutes Beispiel für kreative und vielfältige Inhalte in LinkedIn. In Videos und durch Bilder stellt das Unternehmen Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten vor – auch mit eigens geschaffenen Hashtags wie #DehnerKarriere oder #AusbildungbeiDehner. Weitere Themen sind das soziale Engagement der Unternehmensgruppe oder eine Ankündigung wie #Dehnerradelt. Dabei stellt die durchdachte und authentische Social Media Strategie die Mitarbeitenden als Markenbotschafterinnen und Markenbotschafter in den Mittelpunkt. Auch eine attraktive Candidate Journey wird betont, wenn Dehner verspricht, dass die Bewerbung in fünf Minuten erledigt ist.
Der Social CEO als Zugpferd im Businessnetzwerk LinkedIn
Tim Höttges hat als CEO der Deutschen Telekom eine sechsstellige Zahl von Follower:innen in LinkedIn. Sein Erfolgsrezept ist der Wechsel aus produktbezogenen Beiträgen und allgemeinen gesellschaftlichen Themen. Zudem interagiert er mit anderen Accounts und likt und kommentiert dort. Neben kürzeren Beiträgen veröffentlicht Höttges auch Artikel in LinkedIn. Der Telekom-CEO zeigt sich als Gesicht hinter der Marke. Statt reiner Selbstdarstellung erwähnt er regelmäßig Kolleg:innen und Geschäftspartner:innen und dankt ihnen für Inspiration und Unterstützung.
Die Aktivitäten von Höttges werden bei der Telekom mit #LoveMagenta und #Werkstolz unterstützt. Das selbstorganisierte Menschen-Netzwerk der Deutschen Telekom besteht aus über 300 Menschen. In der ganzen Welt arbeiten sie für die Telekom und geben ihrem Arbeitgeber ein persönliches Gesicht.

Die Candidate Journey ist der wichtige erste Eindruck
Relevanter und hochwertiger Content mit perfektem Storytelling in LinkedIn oder XING allein reicht nicht. Der gute Eindruck sollte sich auf den eigenen Kanälen fortsetzen. Achten Sie darauf, dass Ihre Karriereseite leicht zu finden ist und punkten Sie durch ein ansprechendes Design.
Auf dem derzeitigen Arbeitnehmermarkt spielt der richtige Umgang mit Bewerbenden eine große Rolle. Wer als Arbeitgeber mit einem schnellen und unkomplizierten Bewerbungsprozess positiv auffallen möchte, kann eine One-Click-Bewerbung anbieten. Die Daten der Kandidat:innen werden dafür unkompliziert aus LinkedIn oder XING übernommen. Die Bewerbenden brauchen keine Onlineformulare manuell zu befüllen.
Viele Bewerbende beurteilen die Qualität ihrer Candidate Journey in Plattformen wie kununu oder Glassdoor. Ihre öffentliche Kritik sollten Unternehmen durch einen wertschätzenden Umgang mit den Kandidaten verhindern. Ist es doch passiert, kann der professionelle Umgang mit Kritik eine schlechte Bewertung relativieren - und die offene Kommunikation im Unternehmen zeigen. Liegen bei kununu Bewertungen für das Unternehmen vor, werden diese auf XING angezeigt. Die österreichische Arbeitgeberbewertungsplattform kununu ist seit 2013 eine Tochter der New Work SE. Das Unternehmen aus Hamburg betreibt die deutsche Plattform XING.

Mit LinkedIn, XING, TikTok & Co. die Arbeitgebermarke stärken
Die Präsenz in Businessnetzwerken wie LinkedIn und XING sind ein unerlässlicher Baustein des Employer Branding. Trotzdem reichen sie dann nicht aus, wenn das Unternehmen gezielt sehr junge Menschen erreichen möchte. Abhängig von den Ressourcen können ergänzend Plattformen wie TikTok oder Instagram bespielt werden. Sowohl bei Businessnetzwerken als auch bei anderen Plattformen steht die Glaubwürdigkeit der Darstellung im Vordergrund. Im Idealfall teilen die eigenen Mitarbeitenden authentisch Inhalte des Unternehmens – und ein Social CEO geht mutig voran.
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